Die Fasnacht startet am Schmutzigen Donnerstag, dem Donnerstag vor dem Rosenmontag. Mit der Tagwache um 5 Uhr morgens fängt das Volksfest in der Altstadt an. Ein Boot mit Bruder Fritschi und seiner Fritschifamilie an Bord fährt vom Vierwaldstättersee in Luzern am Schweizerhofquai ein. Bruder Fritschi ist das imaginäre Oberhaupt der grössten und ältesten Zunft Luzerns, der Zunft zu Safran (um 1400 gegründet). Der «Urknall», eine sehr laute Detonation, gibt den Guuggenmusigen und allen Fasnächtlern das Signal zum Beginn.
Der Fritschivater und Zunftmeister zu Safran empfängt Bruder Fritschi und geleitet ihn zum Fritschibrunnen auf dem Kapellplatz. Begleitet werden sie von Ehrengästen, der Fritschifamilie sowie von Harsthornbläsern und einigen Guggenmusiken. Auf dem Kapellplatz treffen sich anschliessend die tausenden Fasnächtler, die bereits am Morgen auf den Beinen sind, zum «Fötzeliregen». Danach beginnt das traditionelle Orangenauswerfen rund um den Fritschibrunnen. Einen Besucherrekord gab es bei der Tagwache 2015 mit 18'000 Teilnehmern.
Am Nachmittag des Schmutzigen Donnerstags findet der erste von zwei grossen Umzügen statt. Auf der Umzugsstrecke von der Hofkirche über die Seebrücke bis in die Neustadt präsentieren sich die Zünfte und Gesellschaften der Stadt Luzern, Guuggenmusigen und weitere Gruppierungen mit Wagen, auf denen kleine Bühnen aufgebaut sind. Dort werden aktuelle Ereignisse politischer und gesellschaftlicher Natur persifliert. Immer häufiger befinden sich aber auch Phantasie-Sujets darunter, bei denen vor allem die handwerkliche Kunst beim Bau des Wagens und der Masken im Vordergrund steht.
Der zweite wichtige Tag ist der «Güdis-Mäntig», der dem deutschen Rosenmontag entspricht. Güdis kommt von Güdel und bedeutet Magensack, Bauch oder Wanst; damit ist gemeint, dass man sich am Güdismontag und -dienstag nochmals den Bauch fülle, bevor ab Aschermittwoch die Fastenzeit beginnt. Dieser Tag wird von einer zweiten Zunft getragen, der Wey-Zunft. Die Wey-Tagwache findet um 6 Uhr statt. Urknall und «Fötzelirääge» gibt es am Montag nicht mehr, jedoch ein weiteres Orangenauswerfen beim Kapellplatz. Am Nachmittag findet der Umzug statt.
Ein weiterer Höhepunkt der Fasnacht ist der «Monstercorso» am darauf folgenden Güdisdienstagabend, bei dem alle Luzerner Guuggenmusigen, welche sich im Dachverband der «Vereinigten» von Luzern zusammengeschlossen haben, einen riesigen Umzug über die Seebrücke und durch die Altstadt, dem Zentrum der Strassenfasnacht, durchführen. Die Reihenfolge der verschiedenen Guuggenmusigen ist traditionell strukturiert, denn ältere Musigen dürfen im Ablauf weiter vorne laufen. Zuerst diejenigen, welche sich in einem Jubiläumsjahr befinden, danach ihrem Alter nach. Dabei werden keine oder nur sehr kleine Wagen mitgeführt. Grössere hätten in den engen Gassen der Luzerner Altstadt keinen Platz. Das Ereignis gestaltet sich als ein einziges, wild-rhythmisches Dröhnen der Blas- und Schlaginstrumente in einer ausgelassen tanzenden Menschenmenge.
Die Fasnacht endet mit dem Beginn der Fastenzeit, dem Aschermittwoch, also am Morgen nach dem Monsterzug.
Hotel Luzernerhof AG,
Alpenstrasse 3, 6004 Luzern, Schweiz
Tel: 041 418 47 47